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Rezepte für Naturkosmetik
Farben-Wissen
Akebie Apfel
Bananen Birke
Brennnessel Brombeeren
Chrysanthemen
Ebereschen
Holunder
Johannisbeeren
Johanniskraut
Knospen-Kraft
Liguster
Löwenzahn Minze Möhre
Papaya Quitte Ringelblume (Calendula) Rosskastanie
Veilchen
Waldmeister
Walnuss
Weißdorn
Die Kraft der Pflanzenwirkstoffe
Wie ist der Name der Blume? Kaum
jemand kennt noch die Kräuter in unserer Umgebung. Geschweige deren Verwendung
oder Wirkung. Das war vor nicht all zu langer Zeit anders. In früheren
Jahrhunderten nutzte man für die Bekämpfung von Krankheiten vor allem
Heilpflanzen und deren Extrakte. Einige Heilkräuter wurden in Kräuter-Gärten
kultiviert. Oft dienten Sie sowohl als Gewürz wie auch als Mittel gegen
Krankheiten. Später wurden viele der alten Heilpflanzen durch moderne
Medikamente ersetzt. So geriet das Wissen um die Behandlung von Krankheiten
durch die heilkräftigen Kräuter langsam in Vergessenheit.
Altes Wissen neu interpretiert
Gegenwärtig besinnt man sich wieder auf
diese traditionellen Heilmittel. Mit viel Mühe suchen Wissenschaftler in aller Welt nach den verschütteten
Wissens-Schätzen. Es hat sich bereits herausgestellt, das etliche Heilpflanzen
zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind. Einiges wurde bereits wieder entdeckt,
überprüft und für gut befunden. Immer neue Erkenntnisse um deren heilsame
Wirkungen treten zu Tage. Auch wir können uns auf Schatzsuche begeben.
Quasi alles, was grün sprießt, gehört
zu dem heilkräftigen Werk von Mutter Natur. Durch die Beschäftigung mit dem
traditionellen Kräuter-Wissen kommen wir der Natur wieder näher. Lasst uns
die Pflanzen-Schätze neu entdecken!
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Heilpflanzen
aus Wüste und Dschungel
Große Anstrengungen werden unternommen um dem
Dschungel die geheimsten Geheimnisse zu entlocken. Es wird dem Medizinmann auf
die Finger geschaut und von den Urwaldheilern gelernt, die heilkräftigen
Pflanzen zu nutzen. So mancher Schamane argwöhnt ob dieser neuen Wissbegier der
Forscher.
Noch vor nicht allzu langer Zeit durften wir Mitleid empfinden, da diese
"Wilden" ja keine vernünftige medizinischen Versorgung besitzen und daher von
Krankheiten gepeinigt und vor der Zeit dahin gerafft werden. Dies hat sich
inzwischen geändert.
Medizin aus
Wüstenblumen und
Schlingpflanzen
Die Forscher schätzen das Wissen der Medizinmänner und
konnten so bereits einige Pflanzenwirkstoffe als heilkräftig identifizieren. Doch der
Aufwand ist groß. Viele Pflanzen sind zwar bekannt, Anwendung und Wirkung für
bestimmte Krankheitsbilder hingegen neu. So kann man nur staunen welches
Potential in so mancher Zimmerpflanze steckt.
In fernen Ländern wird Wüste und Dschungel durchstreift, in Pyramiden
eingetaucht und in alten Schriften nach Spuren heilkräftiger Pflanzen gesucht.
Bekannten Kräutern werden neue Wirkungen zugeordnet. Neu bewertet werden zum
Beispiel die Rizinus-Pflanze, Bilsenkraut, Balanites, Schlafbeere, Weihrauch,
Kurkuma, Cacao, Tabak, Tagetes, Yucca, Guave, Kaulotte um nur einige zu nennen.
Garten-Expeditionen
Ich bin in meinem Garten ebenfalls fündig geworden: Brennnessel, Schöllkraut,
Hahnenfuß, Fingerkraut, wilde Möhre, Spitzwegerich, Breitwegerich, Goldrute,
Klette, Distel, Quecke, Melde, Nelkenwurz, Gänseblümchen, Beifuß,
Zinnkraut, Löwenzahn, Habichtskräuter, sogar das orangerote Habichtskraut,
Sauerampfer, Goldnessel, weiße und purpurne Taubnesseln habe ich gefunden. Und
das ist noch nicht einmal alles. Diese Schätze wachsen kostenlos in unseren
Gärten, auf Wiesen und an Feldrändern.
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Ob Brennnessel, Quecke, Melde, Ackerwinde oder
Franzosenkraut, oft stehen sie unbeachtet am Wegesrand, meist sind sie uns
jedoch im Weg und werden mit spitzen Fingern aus dem Blumenbeet gezupft. Nicht
alle Heilkräuter sind unbekannt. Dennoch wurden sie durch andere in die Mode
gekommene Pflanzen aus unserer täglichen Kräuterpraxis verdrängt oder ihr
Wirkungsspektrum wird unterschätzt und kaum noch genutzt.
Finden Sie es auch nachdenkenswert, dass wir von exotischen Pflanzen besondere
Heilkraft erwarten, während unsere einheimischen Flora scheinbar nichts
wunderbares, wirkungsvolles für uns bereit hält?
Unkraut oder Heilkraut?
Sind unsere Heilkräuter der fernen Wunderblume tatsächlich unterlegen? Sicher
nicht. Seit Jahrhunderten suchen Forschende nach dem Stein der Weisen, dem
Elixier des Lebens, einem Wundermittel mit dem man Krankheiten heilen und das
Leben verlängern kann. Da dies bisher nicht auf dem heimischen Acker gefunden
wurde, hofft man auf ein noch nicht entdecktes Kraut. Dies steigert natürlich
die Wertigkeit alles Exotischen, während die Wertschätzung für die heimische
Pflanzenwelt sinkt. Unkraut ist der Name der allem Grün angeheftet wird, welches
ungefragt in unserem Garten sprießt. Trotz aller Versuche, die Plage
loszuwerden, wuchert es nach kurzer Zeit schon wieder munter in der Furche. Für
mich ein Zeichen der immensen Vitalität dieser Kräutlein, so lästig sie auch
sein mögen. Einige Pflanzen und deren gesundheitsfördernde Wirkstoffe möchte ich
hier vorstellen.
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Pflanzen-Portraits
Akebie (Akebia Quinata)
Zu den in unseren Breiten besonders
häufig anzutreffenden Bäumen gehört die Birke (Betula alba). Durch ihre weiße
Rinde, die ihr den Namen eintrug, ist sie von anderen Baumarten leicht zu
unterscheiden. Die Birke gehörte zu den verehrten Bäume der Kelten. Vermutlich
besiedelte Birken, neben Espen, als eine der ersten Baumarten, die
nacheiszeitliche Landschaft.
Birkensaft - nahrhaft und gesund
Den damaligen Menschen galt sie als wichtige
Nahrungsquelle. So wie die Indianer Nordamerikas den Ahornsaft nutzten, ernteten
unsere Vorfahren das Birkengetränk. Früh entdeckten sie, dass der Saft, welcher bereits im Februar
gewinnbar war, wertvolle Nährstoffe und gesundheitliche Wirkungen barg. Vom
Stamm gezapft, anschließend zu Birkenmet vergoren, genoss man ihn zur Stärkung, gegen Wassersucht und rheumatische
Beschwerden.
Birken-Baumkult
Bei den frühen Völkern des Nordens
etablierten sich verschiedene Birkenkulte, etwa die Druidentaufe, bei der ein
junger Birkenzweig eine Rolle spielte. Bei einer anderen Zeremonie, der Weihe
seiner Schüler, vollführte ein Druide einen leichten Schlag mit einem Tau
benetzten Birkenzweig auf die Zöglinge. Noch heute wird die Birke in der
Bretagne vermutlich deshalb als "Baum der Weisheit" bezeichnet.
Berc`hed war die Göttin der gallischen
Kelten, die diesem Baum zugeordnet wurde. In anderen Regionen trug sie die Namen
Brigantia oder Bride. Ihr zu Ehren feierte man am zweiten Vollmond des Jahres
ein Lichtfest. Die Kirche übernahm später diesen Brauch und feiert heute die
Lichtmesse, die der heiligen Birgit geweiht ist.
Bräuche rund um die Birke
Brigantia, Berc`hed und Bride,
brachten den Menschen Licht und den wunderbaren Birken-Trank, der nach der
dunklen Winterzeit den Geist erfrischte, den Körper entgiftete und neben anderen
wertvollen Nährstoffen das so wichtige Vitamin C lieferte. Die große Verehrung
aus alter Zeit, spiegelt sich in der Vielzahl abergläubischer, magischer
und volkstümlicher Rituale wider. So wird der Maibaum noch heute traditionell
mit Birkengrün geschmückt und die Männer fahren mancherorts an ihrem "Vatertag"
mit Birkengrün geschmückten Kremsern durchs
Land.
Die Heilkraft der Birke
Birken-Saft und -Met gelten bis in
unsere Zeit
als wirksames Diuretikum. Empfohlen wird der Genuss gegen Nieren- und
Gallensteine. Von der Birke werden auch Rinde, Blätter und Knospen genutzt.
In Hagers Arzneibuch der Pharmazie ist etwa die Abkochung von Birkenrinde
bei Gicht, Hautkrankheiten und Wassersucht genannt. Die Blätter, als Tee
zubereitet, sind wirksam bei bakteriellen Entzündung der Harnwege und
Nierengrieß. Als volkstümliche Anwendungen ist ihr Gebrauch zu Frühjahrskuren,
bei
Haarausfall und Schuppen und gegen Gicht und Rheuma überliefert.
Birkenzucker (Xylit)
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Als wäre dies nicht genug, birgt
die Rinde der Birke einen weiteren Schatz, den Birkenzucker. In den 70er Jahren
des vorigen Jahrhunderts untersuchte man an der Universität in Turku, Finnland,
seine gesundheitsfördernden Eigenschaften. Hervorzuheben ist seine Schutzwirkung
gegen Karies. In vielen
Zahnpflegeprodukten findet man Birkenzucker inzwischen auf der
Zutaten-Liste. Neben der Schutzwirkung gegen Karies entdeckte man auch seine
positive Wirkung bei akuter Mittelohrentzündung. Im Darm verbessert Birkenzucker
die Kalzium-Aufnahme. Ob Xylit damit der Osteoporose vorbeugen kann, ist noch zu
untersuchen.
Obwohl Xylit meist mit Birkenzucker
assoziiert wird, stammt es doch heutzutage meist aus anderen Quellen. Seiner
gesundheitlichen Wirkung tut dies jedoch keinen Abbruch.
Im
Mai werden die jungen Blätter gesammelt. Sie können getrocknet werden oder mit
Alkohol angesetzt, sodass eine wunderbare Tinktur entsteht, die man mit Wasser
verdünnt, als Haartonikum nutzen kann.
Propolis für die Haare
Auch die Bienen nutzen die vielfältigen
Wirkstoffe der Birke. Im Frühjahr sammeln sie das Birkenharz, welches an den
Knospen austritt und wandeln es in eine kittähnliche Substanz um, das Propolis.
Die Imker stellen daraus eine Tinktur her die regenerierende, antibakterielle
Eigenschaften besitzt. Sie soll den
Haarwuchs fördern, wundheilend und regenerierend wirken. Wegen des hohen
Zink-Anteils wird Propolis gern in Heilsalben und
Kosmetik gegen unreine Haut eingesetzt.
Versuchen Sie einmal eine
Birken-Haarspülung.
Traditionell wird sie bei Haarausfall und Schuppen empfohlen. Die Spülung ist
leicht herzustellen. Alles was sie benötigen, sind Birkenblätter frisch oder
getrocknet.
Fazit: Mit ihren entzündungswidrigen,
ausleitenden Eigenschaften ist die Birke ein kostbarer Natur-Schatz,
empfehlenswert als Frühjahrs-Kur für jedermann.
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Der schöne Baum mit den
auffälligen Früchten ist weit verbreitet. Und so wurden ihm viele
unterschiedliche Namen gegeben, etwa Vogelbeere, Ebschbeere, Blumenesche,
Queckenboom, Drosselbeere, Kronawetterbeere, Vogelbär, Zwergesche, Quetschen,
Queckbeere, Quitsbeere, Quitschbeere, um nur einige zu nennen.
Vogelbeeren sind essbar,
schmecken aber erst nach dem ersten Frost. Das wissen auch die Vögel. Die Beeren
werden in der Volksmedizin traditionell genutzt. Tinkturen etwa, sollen bei
Hämorriden helfen.
Ebereschen im
Volksglauben
Der Baum begleitet uns
seit Jahrtausenden. Viele Fruchtbarkeitsrituale und Abwehrzauberzauber
benötigten seine Hilfe. Auch in den nordischen Sagen spielte er eine wichtige
Rolle. So schützte er vor Blitzschlag und Verhexung. Schlug man am 1.Mai etwa
die Kühe mit einem Ebereschenzweig, so war der Milchfluss gesichert. Es heißt,
hängen Ebereschen voller Beeren, soll es einen schneereichen Winter geben.
Ebereschen als
Lebensmittel
Im Spätherbst, nach dem
Frost, können frische Früchte der Eberesche ausgepresst und der Saft konserviert
werden. Auch wenn ein ganzer Teil des Vitamin C beim kochen verloren geht, ist
der Gehalt des Safts immer noch wesentlich größer, als bei einigen Langzeit
gelagerten Äpfeln aus dem Supermarkt. Der Saft eignet sich deshalb besonders gut
bei Erkältungen. Aber auch wer unter Rheuma und Gicht leidet, sollte öfter zu
der Eberesche greifen. Gewiss ist dieses Getränk von herb-bitterem Geschmack.
Grund dafür ist der reiche Gehalt an Gerbstoff sowie an Weinstein-, Apfel- und
Bernsteinsäure. Dennoch gibt es Liebhaber, die ihren ursprünglichen Geschmack
schätzen. Schon unsere Vorfahren wussten, dass auch unsere Haut von den
Vogelbeeren profitieren kann.
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Ebereschen in der
Hautpflege
In kosmetischen
Zubereitungen gelten Vogelbeeren als Anti Aging Mittel. Sie verfügen über die
Vitamine A,C,E, welche in keinen regenerierenden Kosmetik-Produkten fehlen
sollten. Gerbstoffe wirken zusammenziehend und tonisieren. Zink beruhigt
empfindliche Haut. Kupfer und Mangan sind essentiell für ein straffes
Bindegewebe.
Mit einer Maske
zerdrückter Ebereschenbeeren etwa bekämpft man Falten, verfeinert die Poren und
strafft die Haut.
Der
Holunder ist eine alte Heilpflanze, welche überall in unseren Breiten
anzutreffen ist. Früher wurde er auch Holder oder Holler genannt. In
vorchristlicher Zeit gehörte Holunder zu jenen Pflanzen, die zu schlagen unter
Todesstrafe verboten war. Er galt als Sitz von Feen und Elfen. Zum Schutz vor
allen möglichen Übeln, etwa Hexen oder Hexenzauber wurde der segensreiche Baum
in der Nähe des Hauses gepflanzt. Noch vor 60 Jahren weigerten sich Landarbeiter
Holunderbäume zu fällen, aus Angst vor dem Zorn des Geistes, welcher in ihnen
wohnte.
Von den Brüdern Grimm kennen wir die Märchenfigur "Frau Holle". Die
Hollermutter, ursprünglich eine gütige Lichtgöttin, hatte ihren Wohnsitz nach
altem Volksglauben in einem Holunder.
Holunder - köstlich und
gesund
Der Holunderbaum bietet uns zu jeder Jahreszeit etwas gesundheitsförderndes an.
Rinde und Wurzeln nutzte man vor allem ihrer innewohnenden Heilkraft wegen.
Blüten und Früchte dienten als Nahrung, wobei auch ihre gesundheitliche Wirkung
nicht unentdeckt blieb.
Holunderblüten
Im Frühjahr etwa können die
Blüten verhüllt in einem Teig in Fett ausgebacken werden. Auch wird ihre
positive Wirkung auf die Haut genutzt. Mit wenigen Zutaten ist ein
Holunderblütenwasser
schnell hergestellt. Traditionell gilt Holunderblütenwasser als hilfreich bei
unreiner Haut.
Holunderblätter
Auch die Blätter besitzen
regenerierende Eigenschaften. Traditionell dienten sie zur Behandlung von
Quetschungen und Wunden. Üblich waren Ölauszüge oder ein Brei aus den frischen
Blättern für die betroffenen Hautstellen. Heute weiß man, dass in den
Holunderblättern antibakterielle und antioxidative Verbindungen enthalten sind.
Holunder-Beeren
Der Saft aus den dunkelroten Beeren
wurde traditionell bei Erkältung und Fieber verabreicht. Jedoch musste er
unbedingt vor dem Genuss erhitzt werden.
Mein Rezept für einen leckeren
Holundersaft:
1 kg Beeren erhitzen und durch
ein Sieb abtropfen lassen.
Mit Saft einer Zitrone, Zucker, Nelke
und Zimt nach Belieben abschmecken.
Heiß in Schraubflaschen abfüllen,
fertig.
Holunderbeer-Mus ist ein
leckerer, gesunder Brotaufstrich. Ich mische dazu Holunder gerne
mit Apfel, Pflaume oder Sanddorn.
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Die
Möhre ist jedermann bekannt, dass ihre wilde Verwandte allerorten auf den Wiesen
wächst wird kaum wahrgenommen. Sie gedeiht auf fast allen Böden, aber scheint
Kalk- und leichte Sandböden zu bevorzugen. Wilde Möhren wachsen in Wiesen und
auf Feldern, an Wegrändern, auf Magerrasen, Böschungen und an steinigen
Abhängen.
So wie bei der Zuchtform ist die Wurzel der wilden Möhre essbar, allerdings nur
im ersten Jahr. Dafür bildet sie im zweiten Jahr eine schöne Blüte aus, die auch
in einem Blumenstrauß sehr ansprechend wirkt. In der Mitte der Blütendolde
befindet sich eine tief dunkelrote "Mohren-Blüte". Dies verlieh der Pflanze den
Namen.
Möre, eine Nutzpflanze mit langer
Tradition
Bereits in
den Abfällen steinzeitlicher Pfahlbauern fand man die Früchte der Möhre. Die ältesten Erwähnungen stammen aus Griechenland. Der kräuterkundige
Arzt Dioskurides nutzte die Blätter zerstampft mit Honig als Auflage bei
krebsartigen Geschwüren. Aus dem Samen der Pflanze wurde früher ein Extrakt
hergestellt, der gegen Blähungen eingesetzt und als harntreibendes Mittel
genutzt wurde. Die stark aromatische Wurzel gilt bis in die heutige Zeit auf den
Hebriden als Aphrodisiakum. Aber auch zur Förderung der Menstruation und zur
Abtreibung der Leibesfrucht wurde die wilde Möhre genutzt. Die gekochte Wurzel
half bei Bissen giftiger Tiere.
Auch kultiviert sind Möhren mehr als nur
Gemüse
Mit der Einführung der
kultivierten Art der Möhre, geriet die Wildform weitgehend in Vergessenheit.
Gleichzeitig übertrug man viele mit der Urform verknüpfte Bräuche und
Anwendungen auf die nun genutzte Kulturform. Die "Eltern" der Garten-Möhre gaben
erfreulicherweise etliche ihrer wertvollen Eigenschaften an das "Zuchtkind"
weiter
Möhren in der Volksmedizin
In der Volksmedizin wird gegen Wassersucht, chronischen Nierenerkrankungen,
Gicht, Harnwergserkrankungen ein blutreinigender Tee aus dem blühenden
Möhrenkraut gebrüht.
Die ätherischen Öle der Möhre wirken antibakteriell. Karottenbrei
gilt
sogar als gesunde Kost für Babys.
Möhrenabsud war bei
Leberleiden, Gelbsucht und Verdauungsstörungen traditionell gebräuchlich.
Möhren wurden als "durchlichtete"
Pflanzen beschrieben. So erklärte man früher die Wirkung als gutes Wurmmittel.
Diese Lichtkraft kommt auch den Augen zu gute.
Pflanzenwirkstoff Karotin
Heute bestätigt die moderne Wissenschaft die positive Wirkung
des Karotins auf die Sehkraft. Im Winter stärkt der Verzehr der Möhre die
Leistungskraft.
Das Karotten-Kraut ist antiseptisch und wird als Tee bei Blasen- und
Prostataentzündung empfohlen. Als Brei zerstampft gilt es als hilfreich, es bei
schlecht heilenden Wunden, Brandwunden und Erfrierungen.
Es ist aromatisch und besonders
das junge Kraut kann als vielseitiges Würzkraut eingesetzt werden.
Die
regenerierenden Eigenschaften der Karotte macht man sich in der
Hautpflege
zunutze. In vielen Kosmetika sind ihre Extrakte zu finden.
Kosmetik-Rezept für eine
Möhren-Maske
Fazit: kultiviert oder wild - ein wahrer Schatz!
Diese leckere tropische Frucht stammt ursprünglich aus Amerika. Die Heilwirkung
soll bereits Kolumbus zu schätzen gewusst haben. Von Amerika aus trat die Papaya
ihren Siegeszug um die ganze Welt an. Besonders in tropischen und subtropischen
Gebieten, wo sie auch besonders gut gedeiht, wird ihre Vielseitigkeit geschätzt.
Die Wohltaten der Papaya-Enzyme
Heute weiß man, dass die Frucht viele wertvolle Vitamine, etwa Vitamin C und
Betakarotin und weitere Vitalstoffe besitzt. Bekannt ist das Enzym Papain. Es
besitzt eine Eiweiß spaltende Wirkung. Kocht man eine - am besten- unreife
Papaya zusammen mit Fleisch, so wird dieses besonders zart. Die Indianer aßen
die Papaya daher auch zur Verdauungsunterstützung nach dem Essen. Alte Quellen
aus der Zeit der spanischen Eroberer berichteten bereits, dass Papaya bei
Verdauungsbeschwerden half.
In C.F. Tombe's Buch" Reise in Ostindien" von 1822 wird über die
verschiedenen Anwendungsgebiete von Frucht und Blättern berichtet: "...Die
Blätter des Papaya-Baumes kann man statt Seife brauchen um Leinenzeug weiß zu
waschen. Aus jungen Stängeln, die nur mit Mark angefüllt sind, kann man
Tabakspfeifen machen und den Samen der wie Pfeffer schmeckt, hält man für ein
vortreffliches Mittel gegen die Würmer...."
Papaya, die Engelsfrucht
In vielen älteren Schriften wird auf die besondere Wirkkraft gegen Würmer
verwiesen. Inzwischen haben Studien dies bestätigt.
Möglicherweise waren die Männer um Kolumbus, nicht nur durch die
relativ einseitige Kost an Deck geschwächt sondern auch durch die blinden
Passagiere, die sie unfreiwillig in ihrem Darm mit sich führten. Symptome bei
Bandwurmbefall äußern sich etwa so, dass sie einer Magen- oder Darmerkrankung
ähneln. Appetitlosigkeit oder Übelkeit können auftreten. Gewichtsverlust,
Bauchschmerzen oder allgemeine Schwäche gehören zu den feststellbaren Zeichen,
begleitet von Juckreiz im Analbereich. Es ist durchaus denkbar, dass die
Befreiung von diesen Parasiten der Papaya zur ersten Anerkennung verhalf.
Dokumentiert ist die Verwendung der
Papaya als Verdauungsförderer, "Fleischerweicher" sowie ihr hervorragender Ruf
als Entwurmungsmittel. Studien bewiesen inzwischen ihr antioxidatives Potential,
sowie ihre Wirksamkeit gegen gewisse Bakterien und Pilze. So stieg sie jüngerer Zeit zur wahren Wunderfrucht auf.
Papaya für Kosmetika
Ich
persönlich schätze die Papaya sehr, als Nahrung und als Kosmetikum. Sie eignet
sich wegen der Eiweiß spaltenden Inhaltsstoffe zum Beispiel sehr gut für ein
natürliches Enzym-Peeling. Auch gegen
unreine Haut sollen Extrakte
der Papaya wirksam sein.
Jede Menge nützlicher Inhaltsstoffe
birgt die leckere Tropenfrucht, etwa mit antibakteriellen Eigenschaften, Stoffe, die als Antioxidans gelten, oder
Substanzen, die den Stoffwechsel unterstützen. Wissenschaftler in aller Welt
belegen inzwischen viele dieser Wirkungen durch eine Reihe von Studien.
Papaya in der Küche
Als Beigabe zum Garen von Fleisch,
zur Verdauungsförderung oder nur als Geschmack gebender Rezeptbestandteil in
Speisen, in der traditionellen Verwendung also, kann Papaya sogar im innern des
Körpers Anti-Aging-Kräfte entfalten. Eine gesunde Verdauung ist essentiell für
alle weiteren Umsetzungsprozesse in unserem Körper. Stimmt es hier nicht, können
Mangelzustände entstehen, die sich in unterschiedlichen Krankheitsbildern
äußern. Oft ist die Haut betroffen, auch Unwohlsein, Völlegefühl, eine
beeinträchtigte Bauchspeicheldrüse können die Folge sein.
Fazit: Nutzen Sie die Papaya, wie Hippokrates es einst empfahl: "Nahrungsmittel
seien eure Heilmittel und Heilmittel seien eure Nahrungsmittel."
Studien zur Papaya fertigten unter
anderem :Hager 1996, Osato et al. 1993,Hewitt et al. 2000, Giordani et al. 1996,
Satrija et al. 1994, 1995
Zu
den ersten Blumen des Frühjahrs gehören die Veilchen, auch Märzveilchen,
Duftveilchen, Violen oder Veigerl genannt. Bevor die Gräser Wiesen und Felder
erobern, nutzen die kleinen Blumen die Gelegenheit und zeigen ihre schönen
violetten Blüten.
Veilchen als Götterspeise und Glücksbringer
Der Duft der Veilchen berauscht die
Sinne. Zart und betörend, wie die Blüten selbst gibt er Parfums und
Duftmischungen eine besondere Note. In allen Kulturen nutzte und verehrte man
die zierliche Pflanze. Den Göttern geweiht, erfuhr die kleine Blume mit dem
magischen Duft in vielen Kulturen gebührende Beachtung. Der Anblick des ersten
Veilchens im Frühling verhieß Glück. Feste, die sein erscheinen feierten, gab es
etwa im alten Rom und im Mittelalter. Wenn Minnesänger, die Schlagerstars des
Mittelalters zum Wettstreit antraten, erhielten sie einem Kranz aus Veilchen
gewunden, als Siegespreis.
Veilchen, der vergessene Balsam für Körper und Geist
Doch nicht nur wegen ihres betörenden
Duftes war das Veilchen beliebt. Auch als vielseitige Heilpflanze wurde das
Veigerl genutzt. Praktisch alle Pflanzenteile galten als heilkräftig. Blüten,
Blätter, Wurzeln und Samen verarbeiteten Kräuterkundige zu Tees, Tinkturen,
Salben und Tränken.
Veilchen-Medizin im
Mittelalter
Die Hl. Hildegard etwa empfahl
Veilchenblätter und Blüten in Wein gesotten gegen Depressionen, Unlust und
Lungenerkrankungen.
Veilchenöl setzte sie bei Augenleiden ein. Veilchensalbe empfahl sie gegen
Kopfweh.
In den Schriften des Mittelalters
finden sich die unterschiedlichsten Veilchenrezepte etwa gegen Hauterkrankungen,
Fallsucht und Frauenkrankheiten. Alchemisten ordneten das Veilchen der Venus zu
"die Kreutter so diesem Planeten zugefügt/seind sehr wohlriechend und zart". Als
venusische Pflanze galt sie als Milz stärkend und wirksam gegen
Melancholie.
Veilchen sind lecker und gesund
Noch heute wird das Veilchen als
Heilpflanze genutzt. Empfohlen wird es bei Erkältungskrankheiten und
Hautproblemen. Pfarrer Kneipp
setzte Tee aus Blüten und Blättern zudem gegen Nieren- und Blasenentzündung ein.
Um den Duft zu bewahren
bereitete man einen aromatischen
Sirup aus den
Veilchen-Blüten. Ein schöner Brauch der noch heute praktiziert wird
Es gibt eine Königin unter den Nüssen
- die Walnuss. Einst galt sie als derart bedeutend und unverzichtbar, dass man sie mit dem Namen Juglans Regia ehrte.
Zwar fehlen eindeutige Beweise für ihre europäischen
Präsenz während der Jungsteinzeit. Doch spätestens seit dem Altertum wird die
Welsche Nuss in verschiedenen Schriften der griechischen und römischen
Gelehrtenwelt erwähnt. Der Nussbaum kann, so er nicht zu Möbeln verarbeitet wird,
bis zu 600 Jahren alt werden. Etwa 60 Arten sind bekannt. Anzutreffen ist die
Walnuss von Amerika bis Asien.
Walnüsse sind sehr nahrhaft. Unsere
Vorfahren wussten den Wert kalorienreicher, haltbarer Nahrung ganz besonders zu
schätzen. Ihr Überleben in den kalten Wintermonaten war nur durch eine
ausreichende Bevorratung mit geeigneten Lebensmitteln möglich.
Die Nuss-Apotheke der Antike
Sehr schnell entdeckte man die
gesundheitlichen Kräfte des Walnussbaumes. Im "Macer Floridus" fand ich etwa eine
Rezeptur, mit der König Mithridates von Pontos sich angeblich gegen Gifte
immunisierte. Sein Rezept: Zum Frühstück 20 Rautenblätter mit etwas Salz, 2
Walnüssen, sowie 2 Feigen einnehmen. Nach der Überlieferung versuchte
Mithridates sich nach seiner Absetzung selbst zu vergiften, was ihm jedoch nicht
gelang. So mussten ihn seine Getreuen erdolchen.
Walnuss-Medizin im Mittelalter
Im Mittelalter gehörten Walnüsse in
unterschiedlichste Rezepturen wider die Pestilenz. Es war auch üblich aus den
Nüssen eine Art Branntwein herzustellen, das Nusswasser. Mit diesem Heilwasser
rückte man allerlei Entzündungen zu Leibe.
Pflanzenwirkstoffe der Walnuss
Heutige Forschung belegt eine positive
Wirkung der Walnuss-Inhaltsstoffe auf die Herz-Gesundheit. Untersucht wurde
dabei der Anteil an bestimmten Antioxidantien, den Polyphenolen. Ihnen wird eine
senkenden Wirkung auf den Cholesterin-Spiegels zugeschrieben. Walnüsse besitzen
von allen Nüssen den höchsten Polyphenol-Anteil.
Auch Diabetikern mit Typ 2-Diabetes wird der
Verzehr von Walnüssen empfohlen. Die enthaltenen Fette wirken sich günstig bei
der Bewältigung typischer Gewichtsprobleme aus.
Walnussöl - mehr als Nahrung
Das aus den Nüssen gewonnene Öl eignet
sich bestens als Salatöl, jedoch weniger zum Kochen und Backen. Viele der
wunderbaren Nährstoffe würden durch die Hitze zerstört. Zu den wichtigsten
Inhaltsstoffen zählt vor allem sein hoher Anteil an gesunden Fettsäuren, sowie
Vitamin E. Das spezielle Fettsäurespektrum macht Walnussöl zu einem wertvollen
Kosmetikum.
So gilt das Öl der Walnuss als besonders
hautfreundlich. Selbst von irritierter, empfindlicher Haut wird Walnussöl gut
vertragen. Bekannt ist etwa das Tiroler Nussöl, ein bewährtes
Sonnenpflege-Mittel.
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Walnuss-Blätter - unterschätztes Laub
Doch nicht nur die Nüsse wirken
positiv auf unsere Gesundheit. Auch die Verwendung der Blätter, Walnussschalen,
Rinde und Wurzeln fanden Eingang in die Volksheilkunde. Walnussblätter etwa,
besitzen einen besonders hohen Anteil an Gerbstoffen. Dadurch schützt sich die
Pflanze vor Krankheiten und Schädlingen. Jeder der einen Walnussbaum im Garten
stehen hat, kann ein Lied davon singen. Denn im Herbst werfen die Bäume ihr
schwer verrottbares Laub ab.
Diese extreme Widerstandskraft macht
man sich bis in die heutige Zeit zu nutze. Extrakte aus den Blättern besitzen
entzündungswidrige und adstringierende Eigenschaften. Haut und Haar profitieren
von dieser positiven Wirkung. Wer leicht schwitzt, oder unter fettiger und
entzündlicher Haut leidet, kann dem, mit Walnussblätter-Extrakten oder
Tees entgegenwirken. Bei
Entzündungen, Ekzemen sowie Hautunreinheiten werden
Bäder,
Spülungen oder Umschläge empfohlen.
Walnüsse für die Liebe
Bei all diesen positive Eigenschaften
wundert es nicht, dass der Walnuss auch magische Wirkungen zugeschrieben wurden.
Überliefert ist etwa dieses Liebes-Orakel für die kalte Jahreszeit: Verlobte
legten zwei Walnüsse ins Feuer. Blieben diese geschlossen, war eine harmonische
Ehe zu erwarten. Sind die Nüsse zersprungen, sollten auch in der Ehe die Fetzten
fliegen.
Ob das wohl stimmt?
Weißdorn
- Heilkraft aus dem
Dornenbusch
Zu den heiligen Bäumen der Kelten
zählt der Weißdorn, mancherorts auch Hagedorn genannt. Häufig anzutreffen, erfreut er uns im
Frühjahr mit seinen weißen Blüten, welche sich bis zum Spätsommer zu leuchtend
roten Beeren entwickeln. Die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten des
Weißdorn-Baums blieben den Menschen nicht verborgen. Bereits in vorgeschichtlicher Zeit nutzten
sie sein Holz
als wichtigen Werkstoff. Blätter, Blüten und Früchte dienten als Nahrung.
Auch gegen etliche Krankheiten galt er als hilfreich.
Weißdorn im Altertum
Heute eher ein schmückendes Element,
war etwa in grauer Vorzeit eine Hecke aus Weißdorn mit seinen wehrhaften
Stacheln, wirksamer
Schutz vor wilden Tieren oder eine schwer durchdringbare Begrenzung für
unliebsame Nachbarn.
Weißdorn der Wächter des Schlafes
In jener Zeit stand Weißdorn im
Zentrum verschiedener schutzmagischer Rituale. Seine Dornen wehrten nicht nur
unliebsame Gäste ab, sondern hielten auch Dämonen, böse Geister oder Krankheiten
fern. Weißdorn galt als Garant für guten Schlaf.
In volkstümlichen Bräuchen findet sich
vieles davon wieder. Sie entspringen der tief verhafteten Wertschätzung, welche
einst dieser bedeutenden Heilpflanze entgegengebracht wurde.
Die Weißdorn-Dornenkrone
Frühe Erwähnungen des Weißdorn finden
sich bereits in der Bibel. Der Legende nach bestand etwa die Dornenkrone, welche
Jesus aufs Haupt gesetzt wurde, aus Weißdornzweigen. Ob diese Zurechnung jedoch
seiner Verehrung entsprang, entzieht sich meiner Kenntnis. Oft genug wurden alte
Bräuche und als magisch verehrte Pflanzen in frühchristlicher Zeit dämonisiert.
So findet sich in den Werken des frühen Mittelalters erstaunlich wenig über die
Heilkraft von Weißdorn. Hildegard von Bingen etwa, eine heilkundige Nonne,
wusste so ganichts nützliches über diese im Brauchtum stark verwurzelte Pflanze
zu berichten.
Weißdorn ist gesund für Herz und Magen
Doch mittelalterliche Zensur konnte
die positiven Eigenschaften des Weißdorn nicht auf Dauer verbergen. Seine
fortwährende Nutzung in der Volksheilkunde und im Gebrauch des einfachen Landvolkes verhalf
ihm über die Jahrhunderte hinweg zu erneuter Wertschätzung. Als Medizin, Nahrung
und in Kosmetik-Produkten entfaltet Weißdorn seine wohltuende Wirkung.
Natürliche Kosmetik mit Weißdorn
Kosmetik ist ein weiterer
Anwendungsbereich dieser vielseitigen Pflanzen. Weißdorn findet Verwendung in
Produkten für Mischhaut, wie auch in Formulierungen für empfindliche Haut. Ihre adstringierende Wirkung nutzt man etwa bei großporiger Haut. Auch Haut
beruhigenden und klärenden Rezepturen setzt man Weißdorn-Auszüge zu.
Weißdorn als Heilpflanzen
Schon einige Zeit gilt er als
wirksames Herzmittel, was durch wissenschaftliche Arbeiten gut dokumentiert ist.
Bereits der Tee aus Weißdorn-Blüten und Blättern wirkt positiv auf die
Herzfunktionen.
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Weißdorn als Nahrungsmittel
Weißdorn-Beeren, in Notzeiten als
Mehl-Ersatz verwandt, können zu leckeren Gelees oder Likören verarbeitet
werden.
Wohl bekomms!
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